Domshof 2025+ -Von Parkhäusern, Dünenumfahrungen und fehlenden Brücken
Die Umgestaltung des Domshof stößt auf geteiltes Echo. Besondere Sorge bereitet dem ADFC die Radverkehrsführung im Bereich Domshof. Auch die Planung eines zentralen Fahrradparkhauses und die Reduzierung vorhandener Stellplätze sieht der ADFC kritisch
Fahrradparkhaus
Grundsätzlich unterstützt der ADFC Bremen den Bau eines Fahrradparkhaus an zentraler Stelle der Innenstadt und hat diesem im Projektbeirat des Verkehrsentwicklungsplans zugestimmt. „Als ADFC wünschen wir uns ausdrücklich bessere, sichere, komfortable und möglichst überdachte Fahrradabstellanlagen; am besten mit einem Zusatznutzen, wie Schließfächern, Lademöglichkeiten oder einem kleinen Reparaturservice. All diese Dinge sind für Fahrradtourist:innen enorm wichtig und für die Bremer:innen ein toller Service.“, erklärt Sven Eckert, Geschäftsführer des ADFC. „Der Bedarf an weiteren Stellplätzen ist auf jeden Fall vorhanden, die vorgesehene Größe von fast 2000 Plätzen erscheint aber nur dann sinnvoll, wenn durch die Ansiedlung der juristischen Fakultät am Domshof, eine Nutzung durch die Studierenden vorgesehen ist. Sollte dies nicht der Fall sein, plädiert der ADFC für einen sukzessiven, abschnittsweisen Ausbau des Parkhauses nach Bedarf. Problematisch sieht der ADFC insbesondere die Zuwegung ausschließlich über einen Zugang gegenüber der Bischofsnadel, da Radfahrende aus Richtung Domsheide, Marktplatz zum Erreichen des Eingangs den gesamten Domshof umfahren müssen.
Konflikt ist vorprogrammiert – der Domshof, die Dünenumfahrung
Auf dem Domshof sind durch die jetzt vorgesehene Führung des Radverkehrs ausschließlich auf der Seite der Katharinenpassage, Nord LB vermehrte Konflikte zwischen Zufußgehenden und Radfahrenden vorprogrammiert. Auf dem im Vergleich zu heute schmaleren Weg soll zusätzlich die Beschickung des Marktes durch Lieferfahrzeuge erfolgen.
Radverkehr im innerstädtischen Kontext
Die Hauptroute des Radverkehrs führt heute aus der Neustadt kommend über die Domsheide, Domshof, Bischofnadel und weiter in Richtung Norden. Durchfahrenden Radverkehr, der kein Ziel in der Innenstadt anfahren möchte eine Umfahrung derselben zu ermöglichen, ist Ziel der Fahrradpremiumroute „Wallring“ mit Anschluss an den geplanten „Wesersprung Mitte“, der Querung der Weser mit Fuß- und Radbrücken. Die aktuell infrage gestellte zeitnahe Realisierung dieser wichtigen Radverkehrsinfrastruktur bedeutet aber:
„Ohne die Fahrradbrücke Mitte an den Altenwall / Wallring existiert keine akzeptable Umfahrung der Innenstadt; das heißt die Hauptroute zwischen Neustadt und Stern wird leider weiter über den Domshof geführt.“, erklärt Eckert. „Ebenfalls fehlt eine Lösung wohin der Radverkehr bei Veranstaltungen wie zum Beispiel dem Weihnachtsmarkt, ausweichen oder umfahren soll.
All dies findet der ADFC für eine „Fahrradstadt" im von der Stadt selbst ausgerufenen "FAHRRADja! 24" bedauerlich. Bei der vorgestellten Lösung haben wir starke Bedenken, was die Verkehrssicherheit - besonders vermehrte Konflikte zwischen Fuß- und Radverkehr - betrifft.