Junge Stimmen aus dem ADFC
Viele junge Menschen engagieren sich schon im ADFC und haben konkrete Vorstellung, was sich für Radfahrende ändern muss und was der ADFC tun kann, um auch für junge Menschen attraktiv zu sein.
Paula Becker (20) aus Hamburg hat sich im Orga-Team des ADFC-JugendFahrradFestivals (jufafe) engagiert und beim ADFC Hamburg Bundesfreiwilligendienst gemacht. Sie wünscht sich den ADFC jünger, moderner, offener, toleranter und solidarischer mit jungen Menschen, dafür müssen entsprechende Angebote her. Sie hätte gerne autofreie Innenstädte, #MehrPlatzFürsRad und für den ÖPNV, außerdem eine bessere Wegeführung und Ausschilderung, damit das Radfahren entspannter wird.
„Ich fahre sehr gerne Rad, aber die Situation für Radfahrende lässt zu wünschen übrig. Aber wenn man nix macht, ändert sich auch nix, deshalb bin ich zum ADFC gekommen, um mich für den Radverkehr zu engagieren.“
Paula Petersen (20) ist auch aus Hamburg und hat sich beim jufafe als Helferin engagiert. Sie wollte wissen, wie so ein Festival rund ums Rad organisiert wird und wie der ADFC tickt.
„Ich wünsche mir eine physische Barriere zwischen Auto- und Radverkehr, denn bei Radfahr- und Schutzstreifen denken Autofahrende meistens, dass sie da bei Stau oder dichtem Verkehr einfach rüberfahren können. Außerdem richtige Fahrradampeln und keine Bettelampeln mehr und natürlich, dass ADFC-Mitgliederbeitrag für junge Menschen niedrig bleibt.“
Für Julian Lindner (18) ist Radfahren in allen Aspekten positiv: Stadtbild, Luft, Umwelt und Gesellschaft. Er macht aktuell seinen Bundesfreiwilligendienst beim ADFC Hamburg und hat sich vorher beim jufafe engagiert.
„Damit Radfahren attraktiv wird, braucht es eine durchgehende Infrastruktur und Öffentlichkeitsarbeit. Die Velorouten in Hamburg zum Beispiel kennt kaum jemand, der nicht in der Szene ist.“
Er wünscht sich außerdem mehr Platz für junge Menschen auf der Internetseite und mehr Infos darüber, wie, wo und wann sie sich engagieren können.
Die Bremerin Alina Schütte (18) hat im letzten Jahr an der Jugendtour vom ADFC Bremen teilgenommen. Seitdem ist sie dabei und hilft bei Informationsveranstaltungen oder ist Ordnerin auf der Hochstraßentour. Um den ADFC bei jungen Menschen bekannter zu machen, setzt sie auf Werbung und mehr Radtouren, auch in der eigenen Stadt.
„Außerdem sollte es mehr und besser ausgebaute Radwege geben“, sagt sie.
Janna Piontek (19) ist ebenfalls Ordnerin bei der Hochstraßentour. Sie wünscht sich vielfältigere Angebote für junge Menschen und dass man das Rad mehr als Stadtverkehrsmittel und nicht als Tourenrad sehen sollte. Im Straßenverkehr wünscht sie sich:
„Mehr Toleranz und Akzeptanz von Autofahrer*innen und bessere und sichere Wege für Radfahrende sowie mehr und sichere Fahrradparkplätze.“
Die 17-jährige Lena Klein aus Bremen betreut Infostände und organisiert Jugendtouren mit,
„weil Fahrradfahren toll ist und man es deshalb fördern muss. Das Rad ist eine tolle Alternative zum Auto und sollte auch so angesehen werden.“
Sie wünscht sich mehr Wege für Radfahrende, ein stärkeres Bewusstsein fürs Radfahren und dass mehr Menschen sich in den Sattel schwingen.
„Erbkrankheit – ich fahre gerne und viel Rad und bin da sozusagen reingerutscht, da mein Vater sich auch im ADFC engagiert“, sagt Kirsten Meier (21).
Sie ist Jugend- und Tourenleiterin beim ADFC, arbeitet in Fachgruppen und Arbeitskreisen mit, macht Messearbeit und ist Delegierte bei der ADFC-Bundeshauptversammlung. Für sie ist klar, dass es mehr Angebote für junge Leute geben muss, wenn der ADFC für diese attraktiver werden will. Sie wünscht sich:
„Akzeptanz gegenüber Radfahrenden, ein rücksichtsvollen Miteinander im Straßenverkehr und eine bessere Infrastruktur. Außerdem sollten Regeln bekannter sein: Autofahrende sollten wissen, dass Radfahren auf der Straße erlaubt ist und Radfahrende sollte wissen, dass sie an roten Ampeln halten müssen.“