Konsequente Umverteilung des Straßenraums zugunsten von Fuß- und Radverkehr
Radfahren in Bremen muss sicher, komfortabel und effizient sein. Das ist im bebauten Stadtraums herausfordernd. Setzt sich Ihre Partei für eine konsequente Umverteilung des Straßenraums vom Auto zum Umweltverbund ein?
SPD:
Wir wollen unsere Städte sauberer, sicherer und schöner gestalten: erlebbar, erreichbar und nachhaltig. Damit einhergehend ist eine Umgestaltung des öffentlichen Raums notwendig, die die Teilhabe und Verkehrssicherheit aller in den Fokus rückt und sich an den Bedürfnissen der Schwächsten orientiert.
Bündnis 90 / Die Grünen:
Eine klimafreundliche, barrierefreie Stadt mit genügend Platz für Bäume, spielende Kinder, Straßencafés und Bänke muss eine Stadt mit deutlich weniger Autoverkehr sein. Wir stehen dabei hinter der gemeinsamen Klimaschutzstrategie des Parlaments, die u.a. vorsieht, dass in Bremen bis 2030 ein Drittel, bis 2038 sogar zwei Drittel weniger Kfz zugelassen sein sollen. Das verbessert die Lebensqualität, stärkt lokale Geschäfte und erhöht die Verkehrssicherheit für alle. Wir wollen eine autofreie Innenstadt bis zum Jahr 2030. Dafür wird das Netz der Fußgängerzonen und attraktiven Wege systematisch ausgeweitet, für die bessere Erreichbarkeit wird die Haltestelle Domsheide barrierefrei umgebaut. Ziel soll vor allem die Koordinierung und Umsetzung der Mobilitätswende sein. Dafür werden wir ein Mobilitätsgesetz schaffen. Mit dem Aktionsplan Klimaschutz (Fastlane Mobilität) haben wir prioritäre Maßnahmen für den Ausbau des ÖPNV festgelegt und abgesichert. Eindeutig gilt auch hier: Wir brauchen mehr Personal und müssen uns in Ausbildung und Studium als Standort profilieren.
Die Linke:
Ziel der LINKEN ist eine echte Verkehrswende. Nur so erreichen wir mehr soziale Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit, Sicherheit, Effizienz, Energieunabhängigkeit, Gesundheit und kommen dem Ziel einer entspannten, ruhigen Stadt näher. Die Verkehrswende wird zu einer höheren Lebensqualität für alle führen. Neben der Verbesserung der Alternativen zum Auto für einen einfachen Umstieg wollen wir den öffentlichen Raum wieder für alle Bremerinnen und Bremer zugänglich und sicherer machen. Es gibt zu viele PKW in Bremen: Ihre Zahl ist in den vergangenen zehn Jahren um 10 Prozent gestiegen. Individualisierter Auto-Verkehr (inklusive E-Autos) in der Stadt bedeutet Gift fürs Klima und eine ungerechte Verteilung des öffentlichen Raumes. Deshalb ist es notwendig, den Anteil von PKW im Verkehr zu senken. Wir wollen möglichst vielen Autofahrer*innen den Umstieg auf den Umweltverbund ermöglichen. Gleichzeitig ermöglicht ein Rückbau der PKW-fokussierten Infrastruktur die Umwandlung von öffentlichem Raum zu z. B. Grünflächen, Wohnraum oder breiteren Fußwegen. Wir wollen den „beschleunigten“ Ausbau der A27, wie er von der Ampel geplant ist, stoppen.
CDU:
In enger Absprache mit den örtlichen Beiräten werden wir mehr Fahrradstraßen schaffen, dort, wo es der Verkehrssicherheit für alle Verkehrsteilnehmer dienlich ist, mehr verkehrsberuhigende Maßnahmen einführen und mehr Abstellmöglichkeiten für Fahrräder vorsehen. Grundsätzlich wollen wir die verschiedenen Verkehrsteilnehmer aber nicht gegeneinander ausspielen, sondern konsensuale Lösungen finden.
FDP:
Wir Freie Demokraten stehen zum Ziel, dass Bremen 2038 klimaneutral sein soll. Verkehr und Infrastruktur spielen in dem Vorhaben eine sehr, sehr große Rolle. Ziel muss es sein, dass spätestens im Jahr 2038 jede Bremerin und jeder Bremer sich klimaneutral fortbewegen kann. Dies kann das Fahrrad, die Straßenbahn, aber auch das Elektroauto sein. In der Frage des Verkehrsmittels sind wir nicht voreingenommen, sondern wollen einen Rahmen schaffen, indem der einzelne Bürger am Ende die individuelle Entscheidung trifft. Wichtig ist, dass sowohl Radwege als auch die Straßen sich in einem guten Zustand befinden, denn dies ist auch für Bremen als Wirtschaftsstandort von wichtiger Bedeutung.