Bündnis Verkehrswende über Parkraumbewirtschaftung
Das Bremer Bündnis Verkehrswende, bestehend aus ADFC, BUND, Einfach Einsteigen, Fuß e.V., Platz Da! und VCD fordert seit Jahren ein konsequentes Parkraummanagement.
Das Bremer Bündnis Verkehrswende, bestehend aus ADFC, BUND, Einfach Einsteigen, Fuß e.V., Platz Da! und VCD, fordert seit Jahren ein konsequentes Parkraummanagement. In einem Brief richtet sich das Bündnis an den Bürgermeister, die stellvertretende Bürgermeisterin und die Deputierten.
Die Mitglieder des Bündnisses begrüßten den Vorstoß zur Optimierung der Parkraumbewirtschaftung im Bereich des Zentrums als einen zukunftsgewandten Schritt der Stadt Bremen hin zu einer nachhaltigen Kommune und bedauern, dass dieses wichtige Thema von der Tagesordnung genommen wurde. Parkraumbewirtschaftung sei für die Verkehrslenkung, für die Reduzierung von Lärm und Abgasen sowie für die Verbesserung der Lebensqualität für die Menschen in der Stadt unabdingbar, so Vertreter des Bündnisses. Neben Mobilitäts- und Teilhabegesichtspunkten, haushaltspolitischen und gemeinwirtschaftlichen Überlegungen unterstützt die geplante Anhebung der Parkgebühren auch die Entwicklung hin zu einem klimafreundlicheren Mobilitätsverhalten der Bürger*innen insgesamt. Steigende Zahlen im Rad- und Fußverkehr machen deutlich, dass der öffentliche Raum neu verteilt werden muss.
"Die geplante Erhöhung der Parkgebühren in der Bremer Innenstadt wird klimafreundliches Mobilitätsverhalten weiter befördern und damit zu mehr Aufenthaltsqualität in der Innenstadt beitragen", sagt BUND-Vorsitzender Dieter Mazur. "Denn durch eine konsequente Parkraumbewirtschaftung können die Parksuchverkehre deutlich reduziert werden. Gleichzeitig werden sich mehr Menschen für eine umweltfreundliche Anfahrt in die Innenstadt entscheiden." VCD-Vertreter Wolfgang Köhler-Naumann ergänzt: "Es ist erstaunlich, dass die Bremen Handelskammer und die City Initiative unbeachtet aller Untersuchungen, die zum gegenteiligen Ergebnis kommen, ausgerechnet die günstige Möglichkeit, im Zentrum Auto zu fahren und es dort auf mit Steuermitteln subventionierten Parkflächen abzustellen mit dem Wohlergehen der Geschäfte gleichsetzen."
Bisher zahlten Bremer Autofahrer*Innen übrigens unterdurchschnittlich wenig für das Parken im wertvollen, öffentlichen Raum. So zahlt man beispielsweise im Hamburger und Kölner Stadtzentrum drei Euro pro Stunde, in Stuttgart, Frankfurt und Berlin vier Euro - überall Tendenz steigend. In Bremen wurden die Preise seit Jahren nicht angepasst. Der begrenzte öffentliche Raum wird hier mit den bisherigen zwei Euro pro Stunde weit unter seinem Wert verkauft.
Der öffentliche Raum ist, gerade in einem Stadtstaat wie Bremen, eng begrenzt und damit besonders wertvoll. Gleichzeitig sind immer mehr Menschen nicht mehr mit dem Auto unterwegs, sondern mit Bus und Bahn, dem Rad oder zu Fuß. Sie haben Anspruch auf deutlich mehr Platz in den Städten - Raum, der heute für parkende Autos vorgehalten wird. Die Erhöhung der Parkgebühren sowie die Reduzierung der Parkhöchstdauer sind deshalb zwei wichtige Weichenstellungen im neuen Handlungskonzept des Verkehrsressorts.