Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Landesverband Bremen e. V.

Preisgekröntes Fahrradwandern auf dem Weserradweg

Auf dem Weserradweg zwischen Weserbergland und Wattenmeer

Das Reisen mit dem Rad liegt im Trend – nicht erst seit Corona, aber doch noch bestärkt davon. Denn statt in die weite Ferne zu schweifen ist es einfach und bequem sich sein Rad zu schnappen und einfach drauf loszufahren. Das geht besonders gut auf ausgewiesenen Fernradwegen und in Bremen haben wir den besten Deutschlands direkt vor unserer Haustür.

Vom ADFC prämiert

Der Weserradweg ist 2020 sowohl erneut vom ADFC als 4-Sterne-Qualitätsroute zertifiziert, als auch zum zweiten Mal in Folge bei der großen ADFC-Radreiseanalyse zum beliebtesten Radfernweg Deutschlands gewählt worden! Und das nicht ohne Grund, denn dieser Fernradweg ist vor allem eins: vielfältig. Saftige Wiesen, Reetdächer und Fachwerkhäuser bekommt man genauso zu sehen wie Moore, Burgen und Weltkulturstätten. 2021 musste er den ersten Platz zugunsten des Elbe-Radweges räumen, verbleibt aber auf einem stabilen zweiten Platz.

Der offizielle Startpunkt des 520 Kilometer langen Weges ist in Hannoversch Münden am Weserstein, wo die Werra und Fulda zur Weser zusammenfließen. Von dort aus geht es die Weser hinab, kurz rüber nach Hessen und Nordrhein-Westfalen, bevor der Weg durch Niedersachsen und Bremen Richtung Cuxhaven führt. Denn dort, nordöstlich des Forts Kugelbake, zwischen Weser- und Elbmündung, liegt der offizielle Endpunkt. Weite Strecken sind beidseitig der Weser befahrbar, es gibt jeweils eine Hauptstrecke und eine Alternativroute. Gefolgt wird dabei immer der blau-gelben Beschilderung mit dem Schriftzug „Weser-Radweg“. Darunter steht klein: „Die schönste Reise entlang der Weser“. Und das scheint auch zu stimmen, denn zwischen Weserbergland und Wattenmeer mangelt es dem entdeckungsfreudigen Radfahrenden an nichts. Auch die interessanten Geschichten vom Rattenfänger von Hameln oder dem Baron von Münchhausen sind hier am Wegesrand zu finden.

Historie

Seine Anfänge hatte der Weserradweg übrigens bereits 1978 in Nordrhein-Westfalen im Kreis Höxter, wo der erste durchgehende Streckenabschnitt angelegt wurde. 1982 griff der Bremer Weserbund e.V. die Idee eines durchgängigen Radfernwegs auf und begeisterte nach und nach alle Kreise und Städte entlang der Weser zwischen Hannoversch Münden und Bremerhaven dafür und so kommt es, dass seit 2011 eine Kooperation der beteiligten Tourismusverbände für die touristische Weiterentwicklung des Weser-Radweges verantwortlich ist. Und diese Kooperation hat sich definitiv gelohnt, denn die Infrastruktur entlang des Weges hat sich von Jahr zu Jahr verbessert. Biergärten, Cafés und Restaurants an der Weser laden zu einer Verschnaufpause ein, aber auch die Übernachtungsmöglichkeiten haben sich in den Jahren vermehrt. Mittlerweile wird sogar ausdrücklich dazu geraten, Unterkünfte vorab zu buchen, um nicht vor verschlossenen Türen zu stehen. Dank der Vielfalt und Planungsfreiheit können die offiziellen 15 Etappen, die den Weg ausmachen, nach Belieben verkürzt oder verlängert werden.

Weser-Radweg-App

Brandneu gibt es jetzt die Weser-Radweg App, mit der sich die eigene Tour noch besser und schneller planen lässt. Neben interaktiven Karten, die auch offline gespeichert werden können, zeigt die Skyline-Funktion die Kulisse an, in der man sich befindet mit den Landschafts- und Ortsnamen in der näheren Umgebung. Die Weser-Radweg App kann kostenfrei im App Store für iOS und im Google Play Store für Android heruntergeladen werden.

Und in Bremen?

In Bremen geht es durch Obervieland, an der Weser und am Werdersee entlang, durch Woltmershausen Richtung Lemwerder. Wer nur ein bisschen Weserluft schnuppern will, kann sich also für eine Tagestour noch innerhalb der eigenen Landesgrenzen auf die Strecke begeben. Oder man startet den Fernradweg fast vor der eigenen Haustür. Ein paar Etappen Richtung Cuxhaven, oder Weserstein, die Erkundung des Weserradwegs lohnt sich in beide Richtungen und ist definitiv eine Fahrt wert.

Dieser Text erschien erstmals in der pedal-Ausgabe 01/2021, Autor: Marcel Prigge

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