Seit Jahren beanstandet der ADFC Verkehrsbaustellen, die für Fahrradfahrer:innen unsicher und unpraktikabel sind. „2020 hatten wir es mit einer Vollsperrung für den Rad- und Fußverkehr in der Julius-Brecht-Allee zu tun.“, erinnert sich Sven Eckert, Geschäftsführer des ADFC Bremen. Für den Fuß- und Radverkehr wurde eine umständliche Umleitung eingerichtet, während weiterhin zwei breite Fahrspuren für den Autoverkehr zu Verfügung standen. „Wir haben damals viele Beschwerden erhalten, weil die Leute das nicht nachvollziehen konnten.“, berichtet Eckert.

Immer wieder hat der ADFC eine verbindliche und praktikable Lösung gefordert, die Baustellen für zu Fußgehende und Radfahrende sicherer und komfortabler macht. Und diese sollte auch kommen. Jedenfalls begann man nach Informationen des ADFC in den zuständigen Stellen spätestens 2021 mit der Erarbeitung eines entsprechenden Richtlinienpapiers. Doch seitdem ist es ruhig darum geworden. „Wir wissen, dass die inhaltliche Arbeit am Leitfaden für eine sichere Führung von Rad- und Fußverkehr in Baustellen weit vorangeschritten ist. Warum dieser aber immer noch nicht abgestimmt und umgesetzt ist, wissen wir nicht.“, stellt Eckert fest.

Dabei ist das Thema noch immer brandaktuell und der Handlungsbedarf weiterhin groß. Im Frühjahr hat der ADFC verhindert, dass auf der viel befahrenen Strecke zwischen Uni und Innenstadt im Bereich der Wätjenstraße, eine umständliche Umleitung für den Radverkehr eingerichtet wurde. Eine Baustelle in der Holler-Allee wurde aufgrund ihrer schlechten Radverkehrsführung gleich mehrfach vom ADFC beanstandet. Auch die Beschilderung „Radfahrer absteigen“ ist leider immer noch, zu oft an Baustellenabsperrungen zu finden. Wer Baustellen so plant, versteht nicht welche Bedeutung das Fahrrad für die Bremer:innen hat.

Im Koalitionsvertrag zur aktuellen Legislaturperiode haben die regierenden Parteien erneut die Erstellung einer Richtlinie für die Führung von Radverkehr und Fußverkehr in Baustellen vereinbart. „Die Vorarbeit ist getan, der Entwurf liegt vor. Zur Verbesserung der Sicherheit von Rad- und Fußverkehr warten wir nun auf eine schnelle Umsetzung.“, so Eckert.