
Rücksichtsvoll miteinander unterwegs –gerade in den Wallanlagen.
Anlässlich der heutigen aktuellen Stunde in der Bürgerschaft erneuert der ADFC seinen Appell für gegenseitige Rücksichtnahme an der engen Stelle der Wallanlagen auf der Bürgermeisterin-Mevissen-Brücke und vor dem Torhaus.
Alle Menschen wollen sicher ankommen
Dieser Bereich der Wallanlagen ist eine offiziell ausgewiesene Hauptroute für den Radverkehr und momentan die einzige direkte Verbindung von der Rembertistraße zum Domshof und der dort neu angesiedelten Universität, auf den Wallring sowie in die Innenstadt.
„Wir sind gegen ein Verbot des Radfahrens in den Wallanlagen.“, so Ronald Gotthelf, Vorstand des ADFC. Und weiter: „Ein Verbot ohne die Entwicklung zuverlässiger Alternativrouten, die auch von den Radfahrenden angenommen werden, ist nicht zielführend.“ So stellt es auch die AG-Rad in einer im März 2023 formulierten Position dar.
Bereits seit dem Bau des Wallrings hat der ADFC immer wieder auf die dringend notwendige Anbindung der Premiumoute aus Richtung Uni an den Wallring hingewiesen. Bisher hat das Verkehrsressort sich der Sache nicht angenommen. Der von den Bremer:innen wahrgenommene Konflikt zwischen Rad- und Fußverkehr in den Wallanlagen ist damit auch ein Ergebnis der verfehlten Verkehrspolitik der letzten Jahre.
Irritiert zeigt sich der ADFC gegenüber den aktuellen Vorschlägen der Grünen bezüglich einer Verlegung der Radverkehrsführung auf einen Weg gegenüber der Kunsthalle. „Diese Lösung wird für den überwiegenden Teil des Weges zwischen Stadtbibliothek und Kennedy-Platz keine Verbesserungen mit sich bringen. “, stellt Gotthelf fest. „Besser wäre die Anbindung über den Wallring zu nutzen und auf Höhe des Theaterberges in die Wallanlagen abzubiegen.“ Diese Strecke ist nicht nur ohne Umwege, sondern auch kürzer.
„Daher priorisieren wir insbesondere die im Strategiepapier CENTRUM BREMEN 2030+ genannte und aus unserer Sicht dringend erforderliche Fuß- und Radbrücke in den Wallanlagen.“, so Gotthelf.
Bis es eine Alternative gibt, die auch von den Radfahrenden angenommen wird, muss aus Sicht des ADFC für Rücksicht und ein besseres Miteinander im Verkehr geworben werden. Wie das gehen kann, hat der ADFC mit der Anbringung eines „Rücksicht“ Schildes an der Mevissenbrücke gezeigt. „Wir wollten damit zeigen, dass auch kostengünstig und schnell umsetzbar für mehr Rücksicht geworben werden kann.“, so Gotthelf. Und weiter: „Wir haben durchweg positive Rückmeldungen auf die Aktion bekommen. Unverständlich daher, dass Bremen nicht selbst mehr dieser Schilder installiert.“. Der ADFC wird das Rücksichtschild nun an anderen Stellen anbringen, wo es für mehr Rücksicht im Verkehr werben soll.
AG-Rad
Die AG-Rad ist ein Gremium der Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung (SBMS), das sich mit dem Radverkehr in Bremen beschäftigt. In der AG-Rad sind neben dem ADFC auch der ADAC, Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung (SBMS), Senator für Inneres (SI) und das Amt für Straßen und Verkehr (ASV) vertreten.