Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Landesverband Bremen e. V.

Premiumroute im Schneckentempo

Seit 2018 wurden sieben Kilometer der etwa 44 Kilometer langen Radpremiumroute D.15 von Mahndorf nach Farge gebaut. Dieser "Fortschritt" ist ebenso unbefriedigend wie auch unambitioniert für eine Fahrradstadt.

Laut einem aktuellen Bericht der Verwaltung wurden seit 2018 sieben Kilometer der etwa 44 Kilometer langen Radpremiumroute D.15 von Mahndorf nach Farge gebaut. Der ADFC freut sich über jeden einzelnen fertiggestellten Kilometer Premiumroute. Aber dieser "Fortschritt" ist ebenso unbefriedigend wie auch unambitioniert für eine Fahrradstadt. 


„Sieben Kilometer in sieben Jahren - wohlgemerkt bei einer Premiumroute, geplant sind insgesamt sieben Routen mit einer Streckenlänge von zirka 150 Kilometern. Wenn Bremen in diesem Tempo weitermacht werden die geplanten Strecken nicht 2030, sondern im Jahr 2085 fertig gestellt. Wie das zu den selbstgesteckten Klimazielen im Verkehr passen soll, ist mir schleierhaft. Natürlich sind wir als ADFC mit dem schleppenden Fortschritt beim Bau der Radpremiumroute D.15 mehr als unzufrieden!“, so Sven Eckert, Geschäftsführer der ADFC Bremen.


Der ADFC rechnet nicht mehr damit, dass der Premiumroutenbau - wie von vielen Radfahrenden gehofft - in den nächsten Jahren endlich mehr Fahrt aufnehmen wird. Dafür spricht, dass derzeit lediglich vier weitere Kilometer der Premiumroute D.15 in Planung sind. Diese wurden noch unter Grüner Ressortführung begonnen. Zu weiteren Verzögerungen wird zusätzlich führen, dass einige Knackpunkte der Strecke bisher nicht geklärt werden konnten. Offen ist weiterhin, ob die Premiumroute durch den Grünzug West verlaufen soll. Ebenso steht der Streckenverlauf in Bremen-Nord noch nicht fest.


Aus dem Mobilitätsressort wird immer wieder kommuniziert, dass an weiteren Premiumrouten gearbeitet wird; doch zu sehen ist davon unter SPD-Mobilitätssenatorin Ünsal nichts. Aktuell sind nach Informationen des ADFC lediglich Machbarkeitsstudien in Arbeit, die extern vergeben wurden. Dabei besteht grade jetzt dringender Handlungsbedarf, allein um das derzeitige Ausbautempo halten zu können. Doch das reicht nicht: Frau Ünsal müsste ambitioniert Projekte anschieben und dafür sorgen, dass weitere Premiumroutenkilometer endlich in die Umsetzung gebracht werden. Ziel muss ein Netz aus Premiumrouten sein, um das Pendeln mit dem Fahrrad attraktiv zu machen und die Stadtteile sicher und komfortabel miteinander zu verbinden. Mit weniger darf sich die Fahrradstadt Bremen nicht zufriedengeben.
 


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