Mehr Radverkehr - Für Klimaschutz und Lebensqualität in Bremen. Jetzt!

Anlässlich der Verkehrsministerkonferenz fordern ADFC Bremen und BUND Bremen die Verkehrssenatorin zu schnellerem und entschlossenerem Handeln für die Verkehrswende auf.

Am 15. und 16.4. hätte die aktuelle Verkehrsministerkonferenz des Bundes (VMK) unter gewöhnlichen Umständen in Bremen stattgefunden. Den Vorsitz übernimmt, pandemiebedingt jetzt virtuell, Bremens Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau, Dr. Maike Schaefer. Die Mobilitätsverbände ADFC und BUND nehmen dies zum Anlass, um ihre Forderungen an die Bremer- und die Bundespolitik konkret zu benennen.

Umweltverbund ausgewogen stärken

Der ADFC Fahrradklimatest hat es wieder gezeigt: Menschen, die sich auf dem Fahrrad oder zu Fuß durch die Stadt bewegen, fühlen sich zu wenig berücksichtigt. Realität sind oft alte, schmale und kaputte Fuß- und Radwege, die zudem illegal als Parkplatz genutzt werden, eine miserable Verkehrsführung, die einfach irgendwo endet bis hin zu hinderlichen Ampelschaltungen, die häufig am Bedarf des Autoverkehrs ausgerichtet sind. An sehr vielen Stellen in der Stadt zeigt sich, dass Verkehrsplanung immer noch aus der Autoperspektive stattfindet. Beim kürzlich veröffentlichten ADFC-Fahrradklimatest hat Bremen zwar erneut den ersten Platz belegt – doch eine gute Bewertung sieht anders aus: Eine magere Drei Minus als fahrradfreundlichste Großstadt spricht Bände, wie es im Rest der Bundesrepublik aussieht.
Doch in der Fahrradstadt Bremen fehlt es den Verbänden vor allem an Umsetzungen. Premiumrouten, neue Weserbrücken für Fuß- und Radverkehr, sowie Protected Bike Lanes sind weiterhin nur in Planung; konkret gebaut wurde fast nichts. Dies spiegelt sich in der zum dritten Mal fallenden Gesamtnote des Fahrradklimatests. ADFC und BUND fordern daher von der Politik in Bremen vordringlich den Fuß- und Radverkehr zu stärken und zu fördern.

Endlich machen, nicht nur planen

Bonnie Fenton, Vorstandsvorsitzende des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs Bremen: „In Bremen gibt es beispielhafte Planungen und erste Umsetzungen für den Radverkehr, von denen sich die anderen Länder etwas abschauen können: Fahrradzonen, beidseitig geöffnete Einbahnstraßen für Radfahrende und die ersten Ansätze von Fahrrad-Premiumrouten. Die Ideen, manchmal auch die Planungen sind da – aber die Umsetzung dauert leider viel zu lange. Wir wünschen uns, dass Maike Schaefer ihren Vorsitz nutzt, um diese positiven Bremer Beispiele für den Radverkehr den anderen Verkehrsminister*innen vorzustellen und als Vorsitzende der VMK dafür sorgt, dass die entsprechende Bundesgesetzgebung endlich die Autozentrierung ablegt! “

Dieter Mazur, Vorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Bremen, ergänzt: „Mit Maike Schaefer steht die Verkehrsministerkonferenz zum ersten Mal überhaupt unter Grünem Vorsitz – und trotzdem sieht man auf der dazugehörigen Website wieder nur die großen Verbrenner auf der Autobahn. Wir fordern von den Verkehrsminister*innen endlich auch die anderen Verkehrsarten ernst zu nehmen und eine echte Verkehrswende einzuleiten. Denn die Klimaziele werden wir nur erreichen, wenn wir schnell den Autoverkehr reduzieren und stattdessen auf den klimafreundlicheren Umweltverbund aus Fuß- und Radverkehr sowie den ÖPNV umlenken.“

Forderungen für einen ausgewogenen Umweltverbund

  • Tempo 30 innerorts: Immer wieder kommt es zu Unstimmigkeiten aufgrund des sogenannten „Flickenteppichs“ von Tempo-30-Strecken in der Stadt. Vor sozialen Einrichtungen verpflichtend, danach wieder aufgehoben, um vor der nächsten Einrichtung erneut angeordnet zu werden – das versteht kein Mensch. Hier muss Bundesrecht geändert werden, damit Städte die Möglichkeit erhalten, durchgängig Tempo 30 innerorts anzuordnen. Das verhindert dauerndes Beschleunigen und Abbremsen, verringert die Geschwindigkeitsunterschiede zwischen Rad- und Autoverkehr und halbiert den Bremsweg – alles ein großes Plus für Verkehrssicherheit und Umweltschutz!
  • Mehr Platz für Menschen, statt für Blech. ADFC und BUND fordern zusammen mit dem Bremer Bündnis für die Verkehrswende eine bessere und häufigere Kontrolle von Falschparkenden auf Geh- und Radwegen. Es ist nicht länger hinnehmbar, dass die Schwächsten aller Verkehrsteilnehmenden – Kinder, Eltern mit Kinderwagen, bewegungseingeschränkte Menschen mit Rollatoren oder Rollstühlen – durch Falschparkende gezwungen werden, Umwege zu laufen oder sogar auf die Fahrbahn auszuweichen. Diese Duldung durch Wegschauen seitens der Stadt Bremen muss aufhören. Das ist eine Frage der Barrierefreiheit und der Verkehrssicherheit.
  • Bewohnerparken in den Quartieren kann nur der Anfang sein. Eine Verschärfung des Bußgeldkatalogs muss bundesweit erfolgen.
  • Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur: sowohl stadtteilübergreifend als auch in den Quartieren selbst müssen die Radwege ausgebaut beziehungsweise saniert werden. Dies bedeutet, dass Fahrrad-Premiumrouten und die Sanierung der Radwege in den Stadtteilen kein Widerspruch sind – für die Förderung des Radverkehrs wird beides benötigt! Premiumrouten nützen nichts, wenn sie nicht sicher zu erreichen sind.
  • ÖPNV-Ausbau: Für eine Verkehrswende ist ein gut funktionierender ÖPNV wesentlich. Dies umfasst die Taktung, die Fahrzeit und die Kosten des Tickets – und natürlich auch gute und bequeme Umsteigemöglichkeiten.
  • Bei Neu- und Umbauten des Straßenraums muss die Barrierefreiheit oberste Priorität haben und so eine umweltfreundliche Mobilität im ÖPNV, zu Fuß oder auch auf Therapiefahrrädern und mit Rollstühlen ermöglichen. Die Stadt muss dafür sorgen, dass die Wege zur Haltestelle und zwischen den Haltestellen insbesondere für Rollstuhlfahrer*innen, Menschen mit Kinderwagen oder Rollator schnell und einfach zu erreichen sind. Positives Beispiel ist hier die geplante Zusammenlegung der Haltestellen auf der Domsheide.

https://bremen.adfc.de/pressemitteilung/mehr-radverkehr-fuer-klimaschutz-und-lebensqualitaet-in-bremen-jetzt

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 220.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Gibt der ADFC Bremen einen Newsletter heraus?

    Circa einmal im Monat informiert der ADFC Bremen mit seinem Newsletter über vergangene Events, aktuelle Projekte und anstehende Termine. Hier erfährst du alles über unsere Aktivitäten und bist frühzeitig informiert!

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  • Wie erreiche ich den ADFC Bremen?

    Geschäftsstelle des ADFC Landesverband Bremen e.V.

    Grünenstraße 35

    28199 Bremen

     

    Telefon: +49 421 51 77 88 20
    E-Mail: info@adfc-bremen.de


    Persönliche Termine sind mit unseren Mitarbeiter:innen nach Absprache möglich.

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  • Gibt der ADFC mir Tipps für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir dir die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennst du auf einen Blick mit welcher Güte du bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen kannst.

    Für (Tages-)Touren im Land Bremen und Umgebung hat der ADFC Bremen gemeinsam mit dem Weser-Kurier das Heft "Rad+Tour" herausgegeben, das in der Geschäftsstelle erhältlich ist.

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  • Codiert der ADFC mein Fahrrad?

    Der ADFC Bremen codiert zu bestimmten Veranstaltungen Fahrräder. Diese Events werden rechtzeitig auf unserer Website oder im Radtouren- und Veranstaltungsportal des ADFC bekanntgegeben. Mit einem neuen Verfahren, der Nadelmarkierung werden verschlüsselte personenbezogene Daten in den Rahmen der Fahrräder geprägt und sind dann so eindeutig dem Eigentümer zuzuordnen. Die Codierung schreckt potentielle Diebe ab oder erschwert zumindest den Weiterverkauf des gestohlenen Fahrrads.

    Mitzubringen sind neben dem eigenen Fahrrad ein Eigentumsnachweis oder Kaufbeleg und der Personalausweis.

    Die Vorteile auf einen Blick:

    • Durch das geringere Diebstahlrisiko vermindern sich bei vielen Fahrradversicherungen die Beiträge.
    • Einfachere Aufklärung von Fahrraddiebstählen durch die Polizei aufgrund der personenbezogenen Daten und schnelle Zuführung aufgefundener Fahrräder.
    • Die Registrierung in großen Datenbanken ist überflüssig, da die Codiernummer einheitlich zugeordnet werden kann.

    Die Codiergebühr beträgt 15 €, Familientarif 25 €, ADFC- Mitglieder zahlen nur 6 €, Familientarif 11 €

    Bestimmte Fahrräder werden von uns aus technischen Gründen nicht mit einer Codierung versehen. Dazu gehören Fahrradrahmen aus Carbon, Titanal, sehr leichte Alu-Sportrahmen oder auch spezielle Rahmenformen sowie die meisten Kinderräder.

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