Fortschreibung des Verkehrsentwicklungsplans 2025

Wir haben mehr erwartet! Das Handlungspapier zur Fortschreibung des Verkehrsentwicklungsplans 2025 bleibt deutlich hinter den Erwartungen zurück – ein Ergebnis, das ADFC und BUND enttäuscht zur Kenntnis nehmen.

Pläne sind genug gemacht. ADFC und BUND Bremen fordern unmissverständlich, dass der Senat und die Bürger­schafts­fraktionen endlich substantielle Maßnahmen zu einer wirkli­chen Verkehrswende ergreifen, die aufgrund der drohenden Klimakatastrophe längst hätten einge­leitet werden müssen.

„Dafür tragen die Blockierer*innen im VEP-Beirat eindeu­tig die Verantwortung, denn sie haben etliche wichtige z.T. lange bereits beschlossene Maßnahmen wiederholt aufgehalten. SPD, Handelskammer und City Initiative bildeten eine Koalition der Verhinderer“, so Dieter Mazur, Vorsitzender des BUND Bremen und Sven Eckert, Geschäftsführer des ADFC.

Auch die konkrete Umsetzung von längst beschlossenen Maßnahmen aus dem VEP 2025 kommt kaum von der Stelle: „Nicht nur, dass der gesamte Fortschreibungsprozess für ein Jahr stillstand – die vorliegenden Ergebnisse reichen bei weitem nicht aus, um die selbst­gesteckten Klimaziele zu erreichen“, so Eckert. „Die rückwärtsgewandte Verkehrspolitik einiger Mitglieder des Beirats ist frustrierend, die parteipolitischen Fronten sind verhärtet und das, obwohl wir einen dringenden Handlungsbedarf haben!“

Das markanteste Beispiel ist die fruchtlose Debatte um eine Verlegung der Straßenbahn aus der Obernstraße in die Martinistraße. „Dadurch wird der eigentlich längst schon geeinte Umbau der Domsheide zu einer zentralen und behindertengerechten Umsteigestelle für viele Jahre blockiert“, so Dieter Mazur. Sven Eckert: „Eine Verlegung der Straßenbahn in die Martinistraße würde der geplanten Reduzierung der Barrierewirkung zwischen Innenstadt und Weser widersprechen und auf Jahre Planungskapazitäten und Finanzmittel für die Umsetzung des VEP 2025 binden, ohne irgendeinen verkehrlichen Vorteil zu bringen.“

Ähnlich peinlich stellen sich das mutlose Gefeilsche um die Höhe von Parkgebühren und der ungelöste Konflikt um das Bewohner*innenparken dar. Auch hier bleibt die VEP-Teilfort­schreibung weit hinter den Erwartungen und klimapolitischen Erfordernissen zurück. Anstelle klarer und mutiger Beschlüsse wird teils parteitaktisch blockiert, teils verzögert durch die Forderung nach immer neuen Prüfaufträgen, Verkehrsversuchen und Machbarkeitsstudien.

Das ernüchternde Fazit der beiden Verbände: In den zentralen Feldern, „Autofreie Innenstadt“ und „Parken in Quartieren“, werden nur minimale Fortschritte für eine um­welt­freundliche Mobilität und Lebensqualität in den Quartieren erreicht, weil zentrale Ziele des Mobilitätsressorts durch koalitionsinterne Querelen dauerhaft gelähmt werden. Sven Eckert: „Es ist ein Trauerspiel, dass ausgerechnet die Maßnahmen des Verkehrs­sektors weder im Abschlussbericht der Enquetekommission noch in der VEP Fortschreibung gemeinsam verabschiedet wurden. Und dies nur, weil sich die SPD nicht zu echten Einschränkungen für den Auto­ver­kehr durchringen konnte. Bei der Mobilitätswende müssen endlich grundlegende Ver­bes­serungen für Rad- und Fußverkehr, Busse und Bahnen umgesetzt werden. Nur so er­rei­chen wir die Verringerung des Bremer CO2-Ausstoßes um 80 Prozent bis 2030!“

„Angesichts immer noch viel zu hoher Feinstaub- und Stickoxid-Belastung in unseren Städten, wachsender Staus und schwindenden öffentlichen Raums wird das Fahrrad mehr und mehr zum Schlüsselelement zukunftsfähiger Mobilität. Das Rad ist neben den eigenen Füßen das mit Abstand klimaneutralste Fortbewegungsmittel“, so Dieter Mazur. Auf die von der Klima-Enquetekommission jüngst angemahnten Maßnahmen für eine zügige Mobilitätswende zur Erreichung der Klimaschutzziele wird nur zögerlich und mutlos reagiert.

Für weitere Nachfragen:

Dieter Mazur, BUND Bremen: dieter.mazur [at] t-online.de, Tel. 01799321345
Sven Eckert, ADFC: sven.eckert [at] adfc-bremen.de, Tel. 0421 51 77 88 265


https://bremen.adfc.de/pressemitteilung/fortschreibung-des-verkehrsentwicklungsplans-2025

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    Mitzubringen sind neben dem eigenen Fahrrad ein Eigentumsnachweis oder Kaufbeleg und der Personalausweis.

    Die Vorteile auf einen Blick:

    • Durch das geringere Diebstahlrisiko vermindern sich bei vielen Fahrradversicherungen die Beiträge.
    • Einfachere Aufklärung von Fahrraddiebstählen durch die Polizei aufgrund der personenbezogenen Daten und schnelle Zuführung aufgefundener Fahrräder.
    • Die Registrierung in großen Datenbanken ist überflüssig, da die Codiernummer einheitlich zugeordnet werden kann.

    Die Codiergebühr beträgt 15 €, Familientarif 25 €, ADFC- Mitglieder zahlen nur 6 €, Familientarif 11 €

    Bestimmte Fahrräder werden von uns aus technischen Gründen nicht mit einer Codierung versehen. Dazu gehören Fahrradrahmen aus Carbon, Titanal, sehr leichte Alu-Sportrahmen oder auch spezielle Rahmenformen sowie die meisten Kinderräder.

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