
Domsheide: Bündnis fordert Kurswechsel für echte Barrierefreiheit und bessere Mo
Das Bremer Bündnis Verkehrswende (BBV), zu dem sich die Organisationen ADFC, BUND, Einfach Einsteigen, FUSS e.V. und der VCD zusammengeschlossen haben, lehnt die aktuellen Planungen des Senats zum Umbau der Domsheide weiterhin entschieden ab.
Auch die Gespräche vom 06. und 11. März zwischen Senatsressorts und verschiedenen Umwelt- und Behindertenverbänden sowie weiteren Stakeholdern brachten keine Lösung – im Gegenteil.
So stellt Dominik Lange, Sprecher von Einfach Einsteigen fest: „In den Präsentationen wurde die Variante des Senats stets für alternativlos erklärt. Wir sind zutiefst erschüttert, dass der Senat die Bedenken der Behinderten- und Umweltverbände noch immer nicht ernst nimmt. Denn noch vor wenigen Jahren waren sich alle beteiligten Akteure einig, eine bessere Variante zu wählen.“ Das Bündnis unterstützt unmissverständlich die Forderung der Bremer Behindertenverbände nach einer Haltestelle, die allen Anforderungen einer wirklichen Barrierefreiheit entspricht. Damit folgt das Bündnis auch einstimmig dem Beschluss des Beirats Mitte vom 7. Mai 2024 zur Umgestaltung der Domsheide. „Wir fordern den Senat auf, die Planung der Variante 2.3 endlich zu beenden und die Variante 5.1, die schon im Jahr 2019 fertig durchgearbeitet war, zu verfolgen“, ergänzt Dieter Mazur, Vorsitzender des BUND. „Nur die Variante 5.1, bei der eine zentrale Umsteigesituation auf der Domsheide vor der Glocke vorgesehen ist, bietet optimale Bedingungen für den Fuß-, Rad- und Straßenbahnverkehr. Auch die BSAG hat mehrfach bestätigt, dass die Variante 5.1 bei Leistungsfähigkeit und Umsteigedauer eine signifikante Verbesserung gegenüber dem Status Quo wäre und die Variante 2.3 eine Verschlechterung.“ Die Variante 2.3 mutet allen Fahrgästen, aber insbesondere bewegungseingeschränkten Menschen, längere Umstiegswege und damit längere Gesamtfahrzeiten zu als bisher, weil die Haltestellen noch weiter voneinander entfernt werden. „Die Umstiegszeiten sind jetzt schon knapp bemessen. Für Menschen mit Behinderung bedeutet das eine zusätzliche körperliche Belastung und eine deutliche Einschränkung ihrer Bewegungsfreiheit“, schließt Steffen Breyer, Vorstandsmitglied des VCD. Deshalb fordert das Bremer Bündnis Verkehrswende:
- Verbesserung der Umsteigesituation und vollumfängliche Barrierefreiheit an der Domsheide,
- Stärkung des ÖPNV durch Herstellung eines schnellen Umstiegs an der zentralen Haltestelle,
- wirksame Entzerrung von Fuß- und Radverkehr an der Balgebrückstraße,
- Minderung der Geräuschbelastung durch Einbau eines Masse-Feder-Systems vor der Glocke,
- ästhetisch attraktive Gestaltung des Platzes und der Wartebereiche an der Domsheide.
Sollte der Senat bei seinem kompromisslosen Konfrontationskurs bleiben und die Sache vor Gericht gehen, wird erst einmal viele Jahre, vielleicht sogar Jahrzehnte, nichts passieren. Das heißt: Alle verlieren. Die lang ersehnten Flüstergleise kommen nicht und die Domsheide bleibt so wie sie ist, so das Fazit des Bündnisses.