Fahrradmitnahme in der Bahn

Fahrradmitnahme in der Bahn © ADFC/Gloger

ADFC zum 9-Euro-Ticket: ÖPNV ausbauen und Fahrradmitnahme optimieren!

ADFC-Statement zum 9-Euro-Ticket: ÖPNV ausbauen und Fahrradmitnahme optimieren

Heute befasst sich der Verkehrsausschuss im Bundestag mit dem geplanten 9-Euro-Ticket für Busse und Bahnen im Nah- und Regionalverkehr. Der Fahrradclub ADFC kritisiert das Konzept als zu kurzfristig – und fordert den Ausbau des Nahverkehrs besonders im ländlichen Raum. Dem Vorschlag, die Fahrradmitnahme im Nahverkehr in den Sommermonaten einzuschränken, erteilt der ADFC mit Blick auf den wirtschaftlich sehr bedeutenden Fahrradtourismus eine deutliche Absage.

ADFC-Bundesgeschäftsführerin Ann-Kathrin Schneider sagt: „Die Bundesregierung muss dringend langfristige Konzepte entwickeln, um die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu verringern und die klimafreundlichsten Verkehrsträger zu stärken. Eine zeitlich befristete Aktion in den Sommermonaten reicht nicht. Nach unserer Einschätzung ist die Bevölkerung angesichts multipler Krisen in hohem Maße dazu bereit, ihr Mobilitätsverhalten zu ändern und viel weniger Auto zu fahren – wenn es denn gute Alternativangebote gibt. Aber genau da liegt das Problem: Die Alternativen zum Auto sind für viele Menschen nicht attraktiv genug, weil die Politik über Jahrzehnte hinweg das Auto priorisiert und Bus, Bahn, Fuß und Rad vernachlässigt hat.“

ÖPNV-Angebot und Schnittstellen verbessern  

„Das 9 Euro-Ticket sehen wir deshalb kritisch. Es ist zu kurzfristig und kein nachhaltiges Angebot – denn an der schlechten ÖPNV-Verfügbarkeit besonders in ländlicheren Regionen ändert das günstige Ticket natürlich nichts. Wichtiger wäre, den öffentlichen Verkehr längerfristig günstiger zu machen, die Schnittstellen mit Rad, Fuß und Carsharing zu verbessern und das Angebot im ländlichen Raum deutlich auszubauen. Wir brauchen ein Angebot, das Menschen auch perspektivisch für Bus und Bahn begeistert.“

Eingeschränkte Fahrradmitnahme wäre Katastrophe für den Radtourismus

„Völlig widersinnig ist der Vorschlag, in den Sommermonaten die Fahrradmitnahme im Nahverkehr einzuschränken. Für den wirtschaftlich bedeutenden Fahrradtourismus wäre das eine Katastrophe. Sage und schreibe 5,3 Millionen Menschen haben 2021 laut ADFC-Radreiseanalyse die Bahn für die Anreise zu Tagesausflügen auf dem Rad und Radreisen genutzt. Und die Sommermonate sind natürlich die Hauptsaison für den Radtourismus. Es wäre auch klimapolitisch eine Katastrophe, wenn man all diese klimafreundlich Reisenden 2022 zwingen würde, mit dem Auto statt mit der Bahn zum Ostseeküstenradweg, ins Allgäu oder an den Bodensee zu fahren.“

Fahrradparkplätze an Bahnhöfen ausbauen – und Mitnahme erleichtern 

„Und auch für Tausende von Pendlerinnen und Pendler ist die Fahrradmitnahme in der S-Bahn oder dem Regionalexpress die einzige Möglichkeit, autofrei und klimafreundlich zum Arbeitsplatz zu kommen. Der Nahverkehr und die Fahrradparkplätze an Bahnhöfen müssen dringend ausgebaut werden. Die Fahrradmitnahme darf nicht eingeschränkt, sondern muss im Gegenteil erleichtert und optimiert werden - das ist das Gebot der Stunde.“    

Hinweis an Redaktionen: Themenfotos finden Sie im blauen Medienkasten.

Über den ADFC

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit über 200.000 Mitgliedern die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik und Tourismus. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs.

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Fahrradmitnahme in der Bahn

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ADFC | Geschäftsführerin Anne-Kathrin Schneider am 10. Juni 2021 in Berlin

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Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

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    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 220.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Wie erreiche ich den ADFC Bremen?

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  • Gibt der ADFC mir Tipps für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir dir die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennst du auf einen Blick mit welcher Güte du bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen kannst.

    Für (Tages-)Touren im Land Bremen und Umgebung hat der ADFC Bremen gemeinsam mit dem Weser-Kurier das Heft "Rad+Tour" herausgegeben, das in der Geschäftsstelle erhältlich ist.

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  • Codiert der ADFC mein Fahrrad?

    Der ADFC Bremen codiert zu bestimmten Veranstaltungen Fahrräder. Diese Events werden rechtzeitig auf unserer Website oder im Radtouren- und Veranstaltungsportal des ADFC bekanntgegeben. Mit einem neuen Verfahren, der Nadelmarkierung werden verschlüsselte personenbezogene Daten in den Rahmen der Fahrräder geprägt und sind dann so eindeutig dem Eigentümer zuzuordnen. Die Codierung schreckt potentielle Diebe ab oder erschwert zumindest den Weiterverkauf des gestohlenen Fahrrads.

    Mitzubringen sind neben dem eigenen Fahrrad ein Eigentumsnachweis oder Kaufbeleg und der Personalausweis.

    Die Vorteile auf einen Blick:

    • Durch das geringere Diebstahlrisiko vermindern sich bei vielen Fahrradversicherungen die Beiträge.
    • Einfachere Aufklärung von Fahrraddiebstählen durch die Polizei aufgrund der personenbezogenen Daten und schnelle Zuführung aufgefundener Fahrräder.
    • Die Registrierung in großen Datenbanken ist überflüssig, da die Codiernummer einheitlich zugeordnet werden kann.

    Die Codiergebühr beträgt 15 €, Familientarif 25 €, ADFC- Mitglieder zahlen nur 6 €, Familientarif 11 €

    Bestimmte Fahrräder werden von uns aus technischen Gründen nicht mit einer Codierung versehen. Dazu gehören Fahrradrahmen aus Carbon, Titanal, sehr leichte Alu-Sportrahmen oder auch spezielle Rahmenformen sowie die meisten Kinderräder.

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