ADFC fordert Wesersprung Mitte – jetzt erst recht!
Die Bremer Brücken müssen saniert werden und der ADFC stellt fest: wieder einmal ist der klima- und umweltfreundliche Fuß- und Radverkehr Leidtragender von den durch LKW- und Autoverkehr gemachten Schäden.
Begonnen wird mit der Bürgermeister-Smidt-Brücke; ab November ist eine Vollsperrung angekündigt. Und das ist erst der Anfang, denn auch die Wilhem-Kaisen-Brücke und die Stephani-Brücke müssen saniert werden.
Schon längst hätte es eine gute Alternative geben können: „Seit 2014 wird der Wesersprung Mitte geplant, der jetzt die dringend nötige Entlastung auf der Wilhelm-Kaisen-Brücke bringen würde. Zusammen mit der verschlafenen Brückensanierung ist das eine katastrophale Situation mit Ansage. Jetzt ist es schlimmer als gedacht und auch der Umweltverbund (Fuß-, Radverkehr und ÖPNV) ist massiv betroffen. Zukünftig wird es auf einer ohnehin schon völlig überlasteten Strecke fast 40% mehr Radfahrende geben – das ist schon absehbar gefährdend.“, schildert Sven Eckert, Geschäftsführer des ADFC Bremen die Lage.
Konzeptlos
Der ADFC Bremen fordert ein schlüssiges Konzept des Senats für die Umleitung des Radverkehrs während der Sperrung der Bürgermeister-Smidt-Brücke und der kommenden Brückensperrungen.
„Weder ein Konzept noch eine gute Kommunikation der Maßnahmen kann der ADFC erkennen, bisher werden Rad- und Fußverkehr noch nicht einmal mitgedacht. Es muss dringend nachgebessert werden“, betont der ADFC Geschäftsführer Sven Eckert.
Durchschnittlich knapp 10.000 Radfahrende queren täglich die Wilhelm-Kaisen-Brücke, ab dem 04. November kommen etwa 3.800 Radpendelnde von der Bgm.-Smidt-Brücke hinzu: Es wird noch enger am schon bestehenden Nadelöhr, befürchtet der ADFC.
Fehlende Informationen
Auf der Informationsseite des Ressorts bruecken.bremen.de finden sich zwar umfassende Informationen für Autoverkehr und öffentliche Verkehrsmittel, aber für den Fuß- und Radverkehr kein schlüssiges Konzept.
Der ADFC fragt die Verwaltung, ob der Radverkehr über „Am Deich“ zur Wilhelm-Kaisen oder Stephani-Brücke umgeleitet werde? Wie geht es nach der jeweiligen Brücke zurück zur eigentlichen Route? Wie geht man mit 40% mehr Radverkehr um? Werden die Ampelschaltungen angepasst, wenn die Aufstellflächen nicht ausreichen?
Warum sollte der Fußverkehr auf die Wilhelm-Kaisen-Brücke ausweichen, wenn er bequem die Teerhofbrücken nutzen kann? Auch Radfahrende werden teilweise auf die Teerhofbrücken ausweichen, auch wenn dort stellenweise geschoben werden muss.
Kontakt:
Ronald Gotthelf, Vorstand ADFC Bremen; Ronald.Gotthelf [at] adfc-bremen.de
Sven Eckert, Geschäftsführer ADFC Bremen; sven.eckert [at] adfc-bremen.de