Rund 3.500 Radfahrende demonstrieren für nachhaltige Mobilität
Unter dem Motto "Mehr Platz fürs Fahrrad" hat der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club Bremen am Sonntag, 10. September erneut zu seiner alljährlichen Fahrraddemo aufgerufen.
Circa 3.500 Menschen nahmen an der Veranstaltung teil und fuhren mit dem Rad bei bestem Wetter über Teile der Bremer Hochstraßen und Autobahnen. "Wir freuen uns, dass die Hochstraßentour auch nach zwölf Jahren auf so hohe Resonanz stößt", berichtet Bonnie Fenton, Vorsitzende des Landesverbands Bremen. "Das liegt vielleicht daran, dass die Bremerinnen und Bremer - sowohl jung als auch alt - bei dieser Demonstration die Gelegenheit haben, die Stadt entspannt auf dem Fahrrad zu erleben. Das ist im Alltag nicht immer der Fall. Die 'Fahrradstadt Bremen' darf sich nicht auf ihrem Ruf ausruhen. Aktuelle Zahlen zeigen, dass der Anteil von mit dem Rad zurückgelegten Wegen zuletzt von 25 auf 23 Prozent gefallen ist. Wir setzen uns als ADFC jetzt umso mehr für den Ausbau und die Optimierung eines umfassenden Radwegenetzes ein, welches es allen ermöglicht, sicher und komfortabel mit dem Fahrrad durch die Stadt zu kommen."
Die Hochstraßentour startete in diesem Jahr von der ÖVB-Arena aus. Neben der ADFC-Vorsitzenden Fenton sprach auch Hans-Peter Schneider, Directing Manager der Messe Bremen ein paar Eröffnungsworte. Nach circa 20 km erreichte die Menschenmenge ihr Ziel: das Fahrradfest auf dem Quartiersplatz Neustadt. Zu Anfang des Fests übernahm Jens Deutschendorf die Begrüßung, der seit August das Amt des Staatsrats beim Senator für Umwelt, Bau und Verkehr innehat und ebenfalls bei der Hochstraßentour mitfuhr.
Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand das Fahrradmodellquartier - Deutschlands erste umfassende Fahrradzone. Diese wird in den kommenden Jahren in der Neustadt entstehen. Eine Ausstellung von Studierenden der Hochschule Bremen sowie eine Talkrunde mit wichtigen Akteuren des Projekts informierten über die aktuellen Pläne und Maßnahmen. Weitere Möglichkeiten sich zum Thema nachhaltige Mobilität zu informieren boten die Stände des ADFC, VCD, BUND, VBN und der BSAG. Am Stand des ADFC wurden die Veranstaltungsgäste zudem aufgefordert ihre Wünsche und Träume für Bremen auf Traumkarten zu schreiben, um die Frage zu beantworten, was eine Stadt lebenswert mache.
Neben inhaltlichem Input lud das Fest mit Essenmöglichkeiten und musikalischem Bühnenprogramm zum entspannten Verweilen ein. Sowohl die Band Vladi Wostok sorgte mit ihren kaukasischen Beats für ausgelassene Stimmung als auch der "Autofreie Schlagerchor". Selber aktiv werden konnte man beim Mitmach-Programm von Jokes Circusschule in der benachbarten Turnhalle der Schule am Leibnitzplatz. Dort waren Geschicklichkeit und Gleichgewicht gefordert.
"Wir sind äußerst zufrieden", schloss Kristin Klimbert vom ADFC - eine der Organisatorinnen der Veranstaltung. "Ohne unser größtenteils ehrenamtliches Orga-Team und die über 60 freiwilligen Helferinnen und Helfer hätten wir die Tour und das Fest wie immer nicht ausrichten können. Wir sind ihnen allen enorm dankbar!"