ADFC kritisiert Mobilitätsgipfel: Verkehrswende ist mehr als E-Auto

Zum vom Bundeskanzler einberufenen Mobilitätsgipfel sind fast ausschließlich Vertreterinnen und Vertreter der Autoindustrie geladen. Mehrere Verkehrsverbände kritisieren dieses veraltete Verständnis von Mobilität.

Vier Personen stehen vor hellem Hintergrund: Wasilis von Rauch, Geschäftsführer Zukunft Fahrrad, Ann-Kathrin Schneider, ADFC-Bundesgeschäftsführerin, Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene und Burkhard Stork, Geschäftsführer des Zweirad-Industrie-Verbands (v.l.n.r.).
Kritisierten die Ausrichtung des Mobilitätsgipfels im Kanzleramt: Wasilis von Rauch, Geschäftsführer Zukunft Fahrrad, Ann-Kathrin Schneider, ADFC-Bundesgeschäftsführerin, Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene und Burkhard Stork, Geschäftsführer des Zweirad-Industrie-Verbands (v.l.n.r.). © ADFC/Laura Kennedy

Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz am 9. Januar 2023 in Berlin kritisierten mehrere Fahrrad- und Verkehrsverbände, dass die Verkehrswende noch nicht im Bundeskanzleramt angekommen ist. 

Spitzengespräch fast nur mit Autoindustrie

Am 10. Januar 2023 soll das „1. Spitzengespräch der Strategieplattform Transformation der Automobil- und Mobilitätswirtschaft“ stattfinden.

Bei dem Treffen geht es, laut Ankündigung, zwar um die Transformation der Mobilitätswirtschaft, dass aber fast ausschließlich Vertreterinnen und Vertreter der Automobilbranche eingeladen sind, kritisieren die Allianz pro Schiene, der ADFC sowie der Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) und Zukunft Fahrrad.

Aus Sicht der Verbände zeige sich hier ein völlig veraltetes Mobilitätsverständnis. Sie fordern von Bundeskanzler Olaf Scholz, die Verkehrswende als Ganzes anzugehen und zur Chefsache zu machen.

Autogipfel mit neuem Label

Der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege, sagte: „Was früher einmal Autogipfel genannt wurde, hat jetzt ein neues Label bekommen – die Inhalte sind aber die alten. Das Kanzleramt betreibt hier Etikettenschwindel und beweist, dass es die Transformation der Mobilitätswirtschaft nicht im Großen und Ganzen denkt, sondern Mobilität mit E-Auto gleichsetzt.“ Die Regierung mache weiter wie ihre Vorgänger und betrachte jedes Verkehrsmittel isoliert.

Mär von der Autoabhängigkeit

Der ADFC kritisiert die Stoßrichtung des Gipfels ebenfalls. Die Bundesvorsitzende des ADFC, Rebecca Peters, sagt: „Die Mär von der Auto-Abhängigkeit zieht nicht mehr. Die Menschen sind längst bereit, für kürzere Strecken das Auto stehen zu lassen und das Rad zu nehmen.“

Das Problem sei nur, so Peters weiter, es gäbe nicht genügend Radwege in Deutschland. Dabei könne der Ausbau der Radwegenetze ganz schnell gehen, wenn die rechtlichen Rahmenbedingungen stimmen.

„Der Bund muss endlich das Straßenverkehrsrecht so reformieren, dass Kommunen schnell Radwege bauen können. Der Bundeskanzler muss das anschieben, denn Minister Wissing will eher den Autobahnausbau als den Radwegeausbau beschleunigen“, so die ADFC-Bundesvorsitzende Peters.

https://bremen.adfc.de/neuigkeit/adfc-kritisiert-mobilitaetsgipfel-verkehrswende-ist-mehr-als-e-auto-1

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

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    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 220.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir dir die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennst du auf einen Blick mit welcher Güte du bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen kannst.

    Für (Tages-)Touren im Land Bremen und Umgebung hat der ADFC Bremen gemeinsam mit dem Weser-Kurier das Heft "Rad+Tour" herausgegeben, das in der Geschäftsstelle erhältlich ist.

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  • Codiert der ADFC mein Fahrrad?

    Der ADFC Bremen codiert zu bestimmten Veranstaltungen Fahrräder. Diese Events werden rechtzeitig auf unserer Website oder im Radtouren- und Veranstaltungsportal des ADFC bekanntgegeben. Mit einem neuen Verfahren, der Nadelmarkierung werden verschlüsselte personenbezogene Daten in den Rahmen der Fahrräder geprägt und sind dann so eindeutig dem Eigentümer zuzuordnen. Die Codierung schreckt potentielle Diebe ab oder erschwert zumindest den Weiterverkauf des gestohlenen Fahrrads.

    Mitzubringen sind neben dem eigenen Fahrrad ein Eigentumsnachweis oder Kaufbeleg und der Personalausweis.

    Die Vorteile auf einen Blick:

    • Durch das geringere Diebstahlrisiko vermindern sich bei vielen Fahrradversicherungen die Beiträge.
    • Einfachere Aufklärung von Fahrraddiebstählen durch die Polizei aufgrund der personenbezogenen Daten und schnelle Zuführung aufgefundener Fahrräder.
    • Die Registrierung in großen Datenbanken ist überflüssig, da die Codiernummer einheitlich zugeordnet werden kann.

    Die Codiergebühr beträgt 15 €, Familientarif 25 €, ADFC- Mitglieder zahlen nur 6 €, Familientarif 11 €

    Bestimmte Fahrräder werden von uns aus technischen Gründen nicht mit einer Codierung versehen. Dazu gehören Fahrradrahmen aus Carbon, Titanal, sehr leichte Alu-Sportrahmen oder auch spezielle Rahmenformen sowie die meisten Kinderräder.

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