Der Verkehrssektor bleibt Klimaschutz-Sorgenkind.

Der Verkehrssektor bleibt Klimaschutz-Sorgenkind. © Lana Elcova | iStock

Verkehrssektor verfehlt Klimaziele – ADFC fordert Bekenntnis zum Rad

Das Umweltbundesamt legt seine Emissionsprognose für 2022 vor - der Verkehrssektor hat seine Ziele deutlich verfehlt. Der ADFC fordert von Minister Wissing schnelles Handeln und ein Bekenntnis zum Fahrrad.

Das Umweltbundesamt (UBA) hat seine Klimadaten für 2022 vorgelegt. Deutschland konnte seine Klimaziele insgesamt zwar erreichen, aber der Verkehrssektor hat seine Ziele nicht nur verfehlt – die Emissionen haben im Vergleich zum Vorjahr sogar zugenommen.

Mehr CO2-Ausstoß als im Vorjahr, mehr PKW-Verkehr auf den Straßen – für Volker Wissings Ministerium sind die Zahlen alarmierend. Der Verkehrssektor hat die im Klimaschutzgesetz festgelegte Obergrenze zum zweiten Mal in Folge gerissen, das Verkehrsministerium muss jetzt handeln. Wissing ist per Gesetz dazu verpflichtet, ein Sofortprogramm für mehr Klimaschutz vorzulegen. Das hat er bisher nicht getan. Und das bedeutet: Der Verkehrsminister hält sich nicht an geltendes Recht. Sein Handeln verstößt gegen das Klimaschutzgesetz.

ADFC-Bundesgeschäftsführerin Ann-Kathrin Schneider: „Es ist nicht nur unklar, wie Volker Wissing es schaffen will, die Ziele bis 2030 zu erreichen. Es ist mehr als fraglich, ob er es überhaupt schaffen will – und mit jedem Tag, der untätig verstreicht, sinkt die Chance, dass er es noch schaffen kann. Das ist für einen Minister unwürdig. Wie lange will der Bundeskanzler noch zuschauen, anstatt mehr Klimaschutz im Verkehr von seinem Minister einzufordern?“

Klimaschutzsofortprogramm mit Fahrradförderung

Der ADFC fordert die Bundesregierung auf, ein Klimaschutzsofortprogramm vorzulegen und darin Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs zu verankern.

 „Wir brauchen bessere Radinfrastruktur statt neuer Autobahnen“, sagt Ann-Kathrin Schneider. „Wir brauchen die vom ADFC und den Verkehrsminister:innen der Länder geforderte jährliche Fahrradmilliarde – denn Radfahren ist aktiver Klimaschutz.“

Um das Radfahren sicherer und attraktiver zu machen, muss Wissing außerdem endlich die dringend notwendige Anpassung des Straßenverkehrsrechts angehen – nicht zuletzt, damit die Kommunen den Radverkehr besser fördern können. Der ADFC fordert vom Verkehrsminister einen Entwurf für Änderungen des Straßenverkehrsgesetzes, um das StVG zu einem „Gute-Straßen-für-alle-Gesetz“ zu machen.

Beides – mehr Geld für den Radverkehr und die Reform des Straßenverkehrsrechts – hat die Ampel-Regierung im Koalitionsvertrag festgehalten. Den Worten müssen Taten folgen, sonst bleibt das von Minister Wissing selbst angekündigte „Fahrradland Deutschland“ eine Utopie und die Emissionen im Verkehrssektor steigen weiter an. 

Über den ADFC

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit über 220.000 Mitgliedern die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik und Tourismus. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs.

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ADFC | Geschäftsführerin Anne-Kathrin Schneider am 10. Juni 2021 in Berlin

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Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Gibt der ADFC mir Tipps für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir dir die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennst du auf einen Blick mit welcher Güte du bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen kannst.

    Für (Tages-)Touren im Land Bremen und Umgebung hat der ADFC Bremen gemeinsam mit dem Weser-Kurier das Heft "Rad+Tour" herausgegeben, das in der Geschäftsstelle erhältlich ist.

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  • Codiert der ADFC mein Fahrrad?

    Der ADFC Bremen codiert zu bestimmten Veranstaltungen Fahrräder. Diese Events werden rechtzeitig auf unserer Website oder im Radtouren- und Veranstaltungsportal des ADFC bekanntgegeben. Mit einem neuen Verfahren, der Nadelmarkierung werden verschlüsselte personenbezogene Daten in den Rahmen der Fahrräder geprägt und sind dann so eindeutig dem Eigentümer zuzuordnen. Die Codierung schreckt potentielle Diebe ab oder erschwert zumindest den Weiterverkauf des gestohlenen Fahrrads.

    Mitzubringen sind neben dem eigenen Fahrrad ein Eigentumsnachweis oder Kaufbeleg und der Personalausweis.

    Die Vorteile auf einen Blick:

    • Durch das geringere Diebstahlrisiko vermindern sich bei vielen Fahrradversicherungen die Beiträge.
    • Einfachere Aufklärung von Fahrraddiebstählen durch die Polizei aufgrund der personenbezogenen Daten und schnelle Zuführung aufgefundener Fahrräder.
    • Die Registrierung in großen Datenbanken ist überflüssig, da die Codiernummer einheitlich zugeordnet werden kann.

    Die Codiergebühr beträgt 15 €, Familientarif 25 €, ADFC- Mitglieder zahlen nur 6 €, Familientarif 11 €

    Bestimmte Fahrräder werden von uns aus technischen Gründen nicht mit einer Codierung versehen. Dazu gehören Fahrradrahmen aus Carbon, Titanal, sehr leichte Alu-Sportrahmen oder auch spezielle Rahmenformen sowie die meisten Kinderräder.

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