Auf Wintertour im Harz

Auf Wintertour im Harz © www.pd-f.de | Kay Tkatzik

Radfahren bei Eis und Schnee

Immer mehr Menschen wollen auch im Winterhalbjahr Radfahren. Das ist gut so, denn wenn das Tageslicht fehlt und der Körper auf Sparflamme läuft, bringt Radfahren den Kreislauf und das Immunsystem in Schwung. Der ADFC gibt Tipps zur Fahrweise.

Laub, Regennässe, Schneematsch oder Eis können Radfahrende ganz schön ins Schleudern bringen. Über eine frische, mäßig dicke Schneedecke kann man noch ohne Schwierigkeiten fahren. Ist die Fahrbahn hingegen nass, mit glitschigen Blättern übersät oder überfriert die Nässe, kommt das Rad schnell ins Rutschen.

In den Radmetropolen Europas werden die Radwege und Radspuren mit Priorität geräumt und Instand gehalten. Aber das ist in Deutschland nur selten der Fall. Deshalb ist es besonders wichtig, bei der Fahrt Abstand zu halten und das Tempo zu reduzieren.

Bremsen bei Glätte möglichst meiden

Bei rutschigem Untergrund sollte man in Kurven weder treten noch bremsen. Lässt sich das Bremsen nicht vermeiden, muss es früh und maßvoll geschehen.

Vorwiegend sollte die Hinterradbremse zum Einsatz kommen: Blockiert das Hinterrad, ist das eher zu beherrschen als ein blockierendes Vorderrad, da ist ein Sturz kaum zu vermeiden. Auf Glatteis sollte man möglichst nicht lenken, sondern ohne zu bremsen ausrollen.

Für kurze Strecken ist es auch möglich, den Sattel etwas nach unten zu stellen, um leichter mit den Füßen den Boden erreichen zu können. Da eine falsche Sitzhöhe aber auf Dauer die Knie schädigt, sollte das nur bei wirklich schwierigen Bedingungen geschehen.

Ein leicht verschneiter Radweg.
Ein leicht verschneiter Radweg. © ADFC

Der ADFC empfiehlt:

  • Abstand halten
  • Tempo reduzieren
  • in Kurven weder treten noch bremsen, insbesondere bei fester Schneedecke und Glätte
  • lässt sich Bremsen nicht vermeiden, frühzeitig und maßvoll bremsen
  • auf Glatteis Lenkbewegungen vermeiden und ohne bremsen ausrollen
  • Mehr Halt auf der Fahrbahn: Luftdruck im Reifen etwas absenken
  • Wem es zu kippelig wird, kann auch den Sattel etwas absenken - aber nicht für zu lange Zeit, sonst drohen Knieprobleme

 

Ungeräumte Radwege sind ein Ärgernis

Sie sind für Radfahrende ein großes Ärgernis und nicht ungefährlich. Städte und Gemeinden sind nach einem Urteil des Bundesgerichtshofs verpflichtet, „verkehrswichtige“ innerörtliche Radwege zu räumen und zu streuen. Trotzdem werden Radwege häufig als letztes geräumt.

Was viele nicht wissen: Radfahrende dürfen immer auf der Straße fahren – es sei denn, dass ein vorhandener Radweg durch das blaue Verkehrszeichen als benutzungspflichtig gekennzeichnet ist. Diese Benutzungspflicht entfällt aber, wenn der Radweg nicht geräumt ist. Dann dürfen Radfahrer*innen auch auf die geräumte Straße ausweichen. Ist ein Radweg also nicht gestreut oder geräumt, entfällt auch bei ausgeschilderten Radwegen die Benutzungspflicht.

Winterreifenpflicht gibt es bei Fahrrädern nicht

Als Extra-Ausstattung braucht man im Winter nur ein Paar Winterreifen. Alternativ kann man auch den Reifendruck etwas reduzieren, um die Auflagefläche zu vergrößern. Dabei darf man jedoch nicht den Minimal-Druck unterschreiten. Reifenprofile mit ausgeprägtem Stollenprofil sind auf unbefestigten Böden und bei feuchten Blättern hilfreich, bieten aber auf glatten Fahrbahnen keinen Vorteil.

Es gibt keine Winterreifenpflicht für Fahrräder. Winterreifen sind aber für Menschen empfehlenswert, die das ganze Jahr über mit dem Rad fahren. Und im Gegensatz zu Autofahrenden dürfen Radfahrende Spikereifen benutzen, denn sie beschädigen die Straße nicht.

Spikereifen sind bei Fahrrädern erlaubt

Die Metallstifte geben beim Fahren auf vereisten Flächen oder auf festgefahrenem Schnee Sicherheit. Bei hohem Luftdruck rollen die Reifen auf der Lauffläche und damit leichter, die Spikes greifen, wenn man Luft ablässt. Sie laufen allerdings auf Asphalt schwerer und machen Abrollgeräusche.

Als Alternative gibt es seit einiger Zeit auch Winterreifen ohne Spikes, die mit speziellen Gummimischungen und Lammellenprofilen für besseren Griff auf rutschigem Untergrund sorgen. Auf vereisten Flächen kommen sie bei der Untergrundhaftung zwar nicht an Spikrereifen heran, sind aber immer noch besser als normale Reifen. Mit sonstigen winterlichen Verhältnissen kommen sie sehr gut zurecht. Spikereifen empfehlen sich daher vor allem für extreme winterliche Verhältnisse.

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Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 220.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Gibt der ADFC Bremen einen Newsletter heraus?

    Circa einmal im Monat informiert der ADFC Bremen mit seinem Newsletter über vergangene Events, aktuelle Projekte und anstehende Termine. Hier erfährst du alles über unsere Aktivitäten und bist frühzeitig informiert!

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  • Wie erreiche ich den ADFC Bremen?

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  • Gibt der ADFC mir Tipps für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir dir die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennst du auf einen Blick mit welcher Güte du bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen kannst.

    Für (Tages-)Touren im Land Bremen und Umgebung hat der ADFC Bremen gemeinsam mit dem Weser-Kurier das Heft "Rad+Tour" herausgegeben, das in der Geschäftsstelle erhältlich ist.

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  • Codiert der ADFC mein Fahrrad?

    Der ADFC Bremen codiert zu bestimmten Veranstaltungen Fahrräder. Diese Events werden rechtzeitig auf unserer Website oder im Radtouren- und Veranstaltungsportal des ADFC bekanntgegeben. Mit einem neuen Verfahren, der Nadelmarkierung werden verschlüsselte personenbezogene Daten in den Rahmen der Fahrräder geprägt und sind dann so eindeutig dem Eigentümer zuzuordnen. Die Codierung schreckt potentielle Diebe ab oder erschwert zumindest den Weiterverkauf des gestohlenen Fahrrads.

    Mitzubringen sind neben dem eigenen Fahrrad ein Eigentumsnachweis oder Kaufbeleg und der Personalausweis.

    Die Vorteile auf einen Blick:

    • Durch das geringere Diebstahlrisiko vermindern sich bei vielen Fahrradversicherungen die Beiträge.
    • Einfachere Aufklärung von Fahrraddiebstählen durch die Polizei aufgrund der personenbezogenen Daten und schnelle Zuführung aufgefundener Fahrräder.
    • Die Registrierung in großen Datenbanken ist überflüssig, da die Codiernummer einheitlich zugeordnet werden kann.

    Die Codiergebühr beträgt 15 €, Familientarif 25 €, ADFC- Mitglieder zahlen nur 6 €, Familientarif 11 €

    Bestimmte Fahrräder werden von uns aus technischen Gründen nicht mit einer Codierung versehen. Dazu gehören Fahrradrahmen aus Carbon, Titanal, sehr leichte Alu-Sportrahmen oder auch spezielle Rahmenformen sowie die meisten Kinderräder.

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