Eine Probefahrt ist wichtig

Ohne Probefahrt keinen Fahrradkauf. © ADFC | Jens Lehmkühler

Kein Fahrradkauf ohne Probefahrt

Vor dem Kauf eines neuen Fahrrads sollten Kaufinteressierte unbedingt eine Probefahrt machen. Nur so finden sie heraus, ob das Rad passt und die gewünschten Fahreigenschaften hat.

Überlegungen zu Einsatzzweck, Aussehen, Ausstattung oder Preis sind wichtig für die Auswahl des passenden Fahrrrads. Ausschlaggebend für den Kauf sollte aber die Probefahrt sein.

Für eine Probefahrt sollten sich Kaufinteressierte Zeit nehmen, denn auf der kurzen Runde um den Block verrät ein Fahrrad seine Eigenschaften nur oberflächlich – und schon gar nicht, ob es auf Dauer bequem ist.

Ob das Fahrrad passt, lässt sich nur bewerten, wenn es die richtige Größe hat und auf die Fahrerin oder den Fahrer individuell eingestellt wird. Im Fahrradfachhandel können Kaufinteressierte erfahrenes Personal erwarten, das erkennt, welche Größe und Sitzposition zu ihnen passen.

Sattelhöhe richtig einstellen

Bevor die Probefahrt losgeht, muss die Sattelhöhe richtig eingestellt werden. Sitzt man zu tief, lässt sich die Kraft nur unvollständig aufs Rad übertragen und die Knie werden übermäßig belastet. Auch die Schaltungen und der Reifendruck sollten überprüft werden, denn schlappe Reifen und die falsche Übersetzung machen das Radfahren anstrengend und verzerren den Eindruck vom Fahrrad.

Die Probefahrt sollte mindestens fünfzehn Minuten dauern. Eine abwechslungsreiche Strecke mit Kurven, kleinen Anstiegen und Ampelstopps ist empfehlenswert. Nur so bekommt man eine Vorstellung davon, wie gut das Fahrrad in Kurven liegt, wie sich die neuen Bremsen verhalten oder die Schaltung funktioniert.

Praktische Tipps für die Probefahrt

Wie wendig ein Fahrrad ist, lässt sich zum Beispiel herausfinden, wenn man einen Slalomkurs um Pollern oder auf einem Platz enge Achten fährt. Um den Geradeauslauf zu prüfen, wie beim Schulterblick vorm Abbiegen eine Hand vom Lenker nehmen und den Arm ausstrecken. Muss mit der Hand am Lenker nicht oder kaum korrigiert werden muss, spricht das für ein spurtreues Fahrverhalten.

Bremsen vorsichtig testen

Neue Bremsen vorsichtig ausprobieren, denn neue Bremssysteme können unerwartet stark verzögern. Nicht mit einer Vollbremsung starten, sondern an das ungewohnte Bremsverhalten herantasten: beispielsweise während der Fahrt eine weiter weg liegende Markierung wie ein Straßenschild auswählen und versuchen, möglichst genau dort zum Stehen zu kommen. Eine Vollbremsung am besten abseits des Verkehrs probieren.

Sorgfältiger Umgang mit Testrad

Zwar sind Kunden bei auftretenden Schäden auf einer Probefahrt nicht in jedem Fall schadensersatzpflichtig, aber zu einem Mindestmaß an Sorgfalt im Umgang mit dem Testrad verpflichtet.

 Fahrrad-Probefahrt ohne Risiko
Fahrrad-Probefahrt ohne Risiko © ADFC | Jens Lehmkühler

Haftungsverzicht vereinbaren

Wer bei einer Fahrrad-Probefahrt einen Schaden am Fahrrad verursacht, haftet in der Regel nicht. Wer aber sich oder Dritte im Verlauf einer Probefahrt verletzt, ist selbst verantwortlich.

Kund:innen sind nicht schadensersatzpflichtig, wenn der Schaden im Zusammenhang mit den typischen Risiken einer Probefahrt steht und ihnen nur leichte Fahrlässigkeit vorgeworfen werden kann. Wenn Fahrradhändler:innen das Risiko einer leicht fahrlässigen Beschädigung nicht tragen wollen, müssen sie Kund:innen vor Fahrtantritt darauf hinweisen.

Der ADFC empfiehlt vor der Probefahrt einen Haftungsverzicht mit dem Fachhändler oder der Fachhändlerin zu vereinbaren. Eine mündliche Absprache in Gegenwart eines Zeugen wäre ausreichend, besser ist aber ein schriftlicher Nachweis. Kunden und Kundinnen sollten aktiv danach fragen. Bei privat angebotenen Fahrrädern sollten sich beide Seiten über die Haftungsfrage verständigen.

Mehr Infos zu einer Fahrrad-Probefahrt ohne Risiko

 

Den Alltag simulieren

Wer auf einer Probefahrt seinen Alltag simuliert, kann das Fahrrad besser beurteilen. Sprich, wer Steigungen oder Kopfsteinpflaster auf seinen Wegen hat, sollte diese auch in die Probefahrt einbauen. Kopfsteinpflaster ist auch gut geeignet, um die Funktion einer Federgabel zu testen, sofern das neue Rad eine haben soll.

Wer viel mit Gepäcktaschen unterwegs ist, sollte sie auf der Probefahrt beladen ans Fahrrad hängen und testen, ob die Schuhe beim Fahren gegen die Tasche kommen oder ob das beladene Fahrrad bei schneller Fahrt instabil wird.

Je realistischer die Probefahrt ist, desto klar wird, ob das ausprobierte Fahrrad passt.

Ein letzter Tipp vom ADFC

Um besser vergleichen zu können, sollten Kaufinteressierte mehrere Fahrräder Probe fahren, auch günstigere und teurere Modelle. So können sie die Ausstattung am potenziellen Rad besser einordnen und sich überlegen, ob eventuell noch Komponenten wie Sattel oder Lenker getauscht werden sollen.

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Codiert der ADFC mein Fahrrad?

    Der ADFC Bremen codiert zu bestimmten Veranstaltungen Fahrräder. Diese Events werden rechtzeitig auf unserer Website oder im Radtouren- und Veranstaltungsportal des ADFC bekanntgegeben. Mit einem neuen Verfahren, der Nadelmarkierung werden verschlüsselte personenbezogene Daten in den Rahmen der Fahrräder geprägt und sind dann so eindeutig dem Eigentümer zuzuordnen. Die Codierung schreckt potentielle Diebe ab oder erschwert zumindest den Weiterverkauf des gestohlenen Fahrrads.

    Mitzubringen sind neben dem eigenen Fahrrad ein Eigentumsnachweis oder Kaufbeleg und der Personalausweis.

    Die Vorteile auf einen Blick:

    • Durch das geringere Diebstahlrisiko vermindern sich bei vielen Fahrradversicherungen die Beiträge.
    • Einfachere Aufklärung von Fahrraddiebstählen durch die Polizei aufgrund der personenbezogenen Daten und schnelle Zuführung aufgefundener Fahrräder.
    • Die Registrierung in großen Datenbanken ist überflüssig, da die Codiernummer einheitlich zugeordnet werden kann.

    Die Codiergebühr beträgt 15 €, Familientarif 25 €, ADFC- Mitglieder zahlen nur 6 €, Familientarif 11 €

    Bestimmte Fahrräder werden von uns aus technischen Gründen nicht mit einer Codierung versehen. Dazu gehören Fahrradrahmen aus Carbon, Titanal, sehr leichte Alu-Sportrahmen oder auch spezielle Rahmenformen sowie die meisten Kinderräder.

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